11 Fragen an Michael Mäder

Am 1. Juli hat Michael Mäder (UEFA B Diplom) offiziell das Traineramt beim FC Ruggell übernommen. Nichtsdestotrotz startete er und sein Team die Vorbereitung bereits am 22. Juni. Wir freuen uns, mit Michael einen jungen Trainer für unser Eins gefunden zu haben.

FCR: Hallo Michael, herzlich willkommen beim FC Ruggell. Für viele bist du noch ein unbekanntes Gesicht. Erzähl uns ein bisschen über dich:

MM: Merci für die netten Worte – ich wurde sehr herzlich beim FC Ruggell aufgenommen und fühle mich bereits pudelwohl. Gerne erzähle ich ein wenig über meine Art – was Zuschauer und Gegner erwarten dürfen. Ich bin ein Trainer, welcher sehr gerne physischen Fussball spielen lässt. Denke meine Mannschaft wird mit einer gesunden Portion Aggressivität und Biss in jede Partie starten. Obwohl ich früher Torwart war, suche ich gerne die Offensive und das Risiko. Ich habe meine grossen Stärken sicher in der Zusammenarbeit mit ehrgeizigen und lernwilligen Spielern – habe keine Angst in der Startaufstellung ganz junge Spieler einzusetzen. Würde mich selber als kommunikativen Trainer beschreiben – welcher gerne auch vor oder nach dem Training mit Spielern Details bespricht.

 

FCR: Was waren deine sportlichen Stationen als Spieler und als Trainer?

MM: Als junger Spieler habe ich zu viel die Teams gewechselt. Ich war jung und wollte immer spielen. Eine meiner Schwächen ist sicher die Ungeduld, dies hat mich in jungen Jahren auch zu meinen jeweiligen Schritten verleitet. Die verschieden Stationen als Spieler helfen mir aber in meiner Trainertätigkeit enorm. Ich konnte von jedem Trainer, mit welchem ich zusammenarbeiten durfte, etwas mitnehmen – ob negative oder positive Erfahrungen. Als Spieler waren meine wichtigsten Stationen der FC Kreuzlingen, FC Bazenheid und der FC Frauenfeld. Als Trainer habe ich die letzten drei Jahre in Wittenbach verbracht und dort eine extrem lehrreiche und erfolgreiche Zeit erleben dürfen. Ich habe das Team als Abstiegskandidat übernommen und durfte bei meinem Abgang eine Aufstiegsmannschaft übergeben – notabene wurden 14 Juniorenspieler in das Fanionteam integriert.

 

FCR: Was waren die ausschlaggebenden Gründe, warum du den Trainerposten beim FC Ruggell übernehmen wolltest?

MM: Ehrlich gesagt – war ich mir am Anfang noch gar nicht sicher, ob der FC Ruggell und ich zusammenpassen. Ich habe ein sehr spezifisches Trainerprofil denke ich. Ich möchte mit eigenen Spielern zusammenarbeiten und fördere die Integration der jungen Spieler in der 1. Mannschaft. Dieses Ziel ist nicht einfach eine schöne Phrase, aber in Ruggell und auch beim FC Wittenbach wird dies auch effektiv umgesetzt. Ich habe also mein Trainerprofil zusammengefasst und bin mit Präsident Andreas Kollmann zusammengesessen – ich glaube auf beiden Seiten war relativ schnell klar, dass wir uns gesucht und gefunden haben!!

 

FCR: Wie sind deine Eindrücke nach der ersten Trainingswoche von der Mannschaft, der Infrastruktur und dem FC Ruggell allgemein?

MM: Ich muss schon ein bisschen schmunzeln. Die Infrastruktur hier in Ruggell ist überragend. Ich kenne viele Fussballplätze, aber was wir hier in Ruggell vorfinden, ist im Amateurbereich kaum zu toppen. Ebenfalls ist mir aufgefallen, wie extrem engagiert sich gewisse Vereinsmitglieder einsetzen. Unser Präsident kümmert sich um jedermanns Wohl und vor kurzer Zeit war er sogar im Goalietraining der 1. Mannschaft als zusätzlicher Torwart eingesprungen – ein toller Typ. Auffallend bezüglich der Mannschaft ist der super Zusammenhalt. Man merkt, dass der Kern des Teams bereits längere Zeit zusammenspielt – beste Voraussetzungen für einen neuen Trainer.

 

FCR: Wie organisiert ihr die Arbeit innheralb des Trainerstabs?

MM: Beim Trainerstab gerate ich bereits wieder ins Schwärmen. Meinen Co-Trainer Manuel Ritter habe ich erst vor kurzer Zeit kennengelernt – wir haben uns auf Anhieb sehr gut verstanden. Es ist klar, dass meine Idee vom Fussball verinnerlicht werden muss, aber wir haben jeweils viel Spass in den Trainingseinheiten. In der Vorbereitung wird die Mannschaft oftmals in zwei Teams eingeteilt, entsprechend wird die Arbeit verteilt. Zu Seiwi muss ich nicht viele Worte verlieren, ein absoluter Glücksfall – ein top Goalietrainer welcher auch immer einen lockeren Spruch auf Lager hat. Sandro Guntli und Anna-Laura Bühler vervollständigen den Staff perfekt – beides tolle Typen welche einen wertvollen Beitrag zur erfolgreichen Saison leisten.

 

FCR: Welche Ziele hast du Dir für die kommene Spielzeit persönlich gesetzt?

MM: Wir haben als Team unser Ziel wie folgt definiert: Wir wollen in die Top 4. Wer mich aber als Trainer kennt weiss, dass ich jedes Spiel gewinnen möchte. In der Vorbereitung wird entsprechend gearbeitet, so dass wir zum Saisonauftakt voll bereit sind um unsere ambitionierten Ziele zu erreichen.

 

FCR: Wo siehst du die grössten Herausforderungen und Chancen?

MM: Die grösste Herausforderung ist sicher, mein Spielsystem zu verinnerlichen. Entsprechend haben alle Spieler die gleichen Chancen sich für die Startelf aufzudrängen. Ich erwarte einen gesunden Konkurrenzkampf und hoffe, dass sich die Mannschaft selber pushen wird. Einige Spieler aus dem Aktivbereich haben bisher nur mit einem Trainer gearbeitet, denke meine Art zu trainieren kann ebenfalls eine Challenge werden. Ich achte darauf, dass die Mannschaft möglichst immer unter «Strom» steht um möglichst wettkampfnah zu trainieren.

 

FCR: Wie lässt sich deine Spielphilosophie bzw. deine Stärken als Trainer am einfachsten beschreiben?

MM: Mutig – Konsequent - Dynamisch

 

FCR: Was sind deiner Ansicht nach die Hauptaugenmerke, auf welche sich ein Verein in der Grössenordnung des FC Ruggell konzentrieren sollte?

MM: Ich glaube das Wichtigste für den FC Ruggell ist, dass die fussballverrückten Mitglieder möglichst lange im Verein gehalten werden können – sie sind unbezahlbar in ihrem Wirken. Der FC Ruggell wird von aussen äusserst positiv wahrgenommen – absolut zu recht. Es wird bereits professionell gearbeitet, persönlich würde ich mir wünschen, dass diese Professionalität weiter ausgebaut werden kann. Ich sehe den FC Ruggell als idealen Verein für Spieler aus dem eigenen Nachwuchs und der U21. Diese Spieler können von den gestandenen Spielern im Kader hervorragend geführt werden und ohne grossen Druck die sportliche Entwicklung vorantreiben.

 

FCR: Wie verbringst du deine Freizeit, wenn du nicht gerade auf oder neben dem Fussballplatz stehst?

MM: Dann verbringe ich meine Freizeit mit sehr wenig Fussball. J Ich investiere sehr gerne meine Zeit an den Trainingstagen für den Fussball – es ist einfach mein grosses Hobby und Ausgleich. Daneben versuche ich aber wirklich bewusst auch abzuschalten. Ich spiele sehr gerne Tennis, bin gerne in den Bergen am Wandern oder koche gerne. Das Wichtigste neben dem Fussball ist aber meine Familie, auf welche ich mich in jeder Situation zu 100% verlassen kann – das grösste Geschenk!

 

FCR: Gibt es einen Lieblingsverein, dem du die Daumen drückst?

MM: Es gibt nur einen Verein -  Liverpool – unglaublich was Kloppo seit seinem Amtsantritt verändert hat. Die Euphorie kennt fast keine Grenzen. Ehrlicherweise fasziniert mich aber auch der FC Bayern München unter dem neuen Trainer Hansi Flick.

 

Vielen Dank für das Gespräch. Wir wünschen eine gute Vorbereitungsphase und freuen uns bereits auf die neue Saison mit vielen tollen Spielen.